Eine Studie aus den USA sorgte vor einigen Jahren weltweit für Aufsehen. Sie ergab, dass ab einer gewissen Einkommensgrenze die Glücksgefühle nicht mehr zunehmen würden. Eine Schwelle, ab der ein Einkommen keine Auswirkungen mehr auf das emotionale Wohlbefinden hätte. Dieser Sättigungspunkt soll demnach bei einem Jahreseinkommen ab 75.000 Dollar erreicht sein. Zwar führe ein niedriges Einkommen zu einer niedrigeren Lebensbewertung und demnach auch zu einem geringen emotionalen Wohlbefinden, ab einem bestimmten Einkommensniveau ließe die Steigerung der Lebenszufriedenheit jedoch nach. Macht Geld deshalb überhaupt glücklich?
Zahlreiche Studien widerlegen nun diese Theorie. Der Psychologe Matthew Killingsworth befragte über 33.000 Arbeitnehmer zu ihrem aktuellen Gemütszustand. Die insgesamt 1,7 Millionen Einzeldaten ergaben: Es gibt keinen Sättigungspunkt, ab dem das emotionale Wohlbefinden bei wachsendem Einkommen abnimmt. Es steigt linear mit dem Einkommen, auch weit über die 75.000 Dollar hinaus. Hohes Einkommen habe also das Potenzial, das tägliche Wohlbefinden der Menschen weiter zu verbessern.
Bestätigt werden diese Ergebnisse durch eine Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung. Demnach seien Millionäre die mit Abstand zufriedenste Vermögensgruppe. Die durchschnittliche Lebenszufriedenheit in der unteren Hälfte der Vermögensverteilung liegt bei 7,1 Punkten (auf einer Skala von 0 bis 10), in der oberen Mittelschicht bei 7,4, bei den Wohlhabenden bei 7,6 und bei den Millionären bei 8,2. Der positive Zusammenhang bestätigt sich auch für einzelne Unterkategorien: Einkommen, Arbeit, Wohnung, Gesundheit und Familie.
Nicht das Geld macht glücklich
Sehr viel Geld hat also grundsätzlich positiven Einfluss auf viele Bereiche des Lebens. Killingsworth führt in der Studie jedoch auch auf, dass nicht Geld an sich Grund für das erhöhte Wohlbefinden sei. Glücklich seien sie vor allem deshalb, weil sie ihre Zeit sinnvoll nutzen und das Leben nach den eigenen Wünschen gestalten könnten. Es ist also die Freiheit, die wohlhabende Menschen glücklich macht und erfüllt. Der gleichen Meinung sind übrigens auch die reichsten Menschen der Welt, wie zahlreiche Interviews zeigen. Die Unabhängigkeit ermöglicht ihnen, freie Entscheidungen zu treffen, ohne sich dabei verbiegen zu müssen. Oder wie der Schweizer Unternehmer und Milliardär Samih Sawiris es ausdrückt: „Diese Freiheit ist der größte Luxus, den Geld bringen kann“.
Es ist also nicht das Geld, das glücklich macht. Es schafft lediglich Wahlmöglichkeiten. Viel Geld schafft also viele Wahlmöglichkeiten. Und DAS macht glücklich.