Finanziell erfolgreiche Investoren und Unternehmer unterscheiden sich in ihrer Denkweise sehr stark vom Geldanleger. Ihr unternehmerischer Ansatz wird geprägt von 6 Einstellungen, die Grundlage für ihren Erfolg sind.
Wie Investoren denken über:
- Eigenverantwortung
- Risiken und Garantien
- Verfügbarkeit
- Erträge statt Zinsen
- Transparenz
- Ethik und Moral
Jeder Investor ist Teilhaber an einer eigenen Unternehmung. Als Unternehmer übernehmen sie also Verantwortung für ihr Handeln. Sie analysieren ihr Tun und ziehen daraus Schlüsse für die Zukunft. Ihr finanzielles Schicksal wird nicht von Dritten bestimmt, sondern selbstermächtigt beeinflusst.
Wer den Rückfluss von Erträgen planen möchte, ist ein Sparer und kein Investor. Letzterer weiß, dass er wie ein Unternehmer handeln muss, um eine attraktive Rendite erzielen zu können. Unternehmertum bedeutet Reichtumsdenken und somit, mutig Chancen zu erkennen und zu ergreifen. Sie sind sich daher im Klaren, dass Gewinne prognostizierter, aber niemals planbar sind. Garantien fördern dagegen das Armutsdenken und versperren somit jede Möglichkeit, Wohlstand bilden zu können. Der Verzicht auf Garantien ist jedoch nicht gleich mit hohen Risiken verbunden. Für Investoren steht bei der Beurteilung der Sicherheit einer Investition vor allem ein Kriterium im Vordergrund: die Plausibilität.
Wie plausibel ist dieses Projekt und dessen Wertschöpfungskette? Wem nützt diese Investition? Hat sie auch in Zukunft noch einen gesellschaftlichen Mehrwert? Um dies zu beurteilen, bedarf es weniger der Analyse von Kennzahlen, sondern vielmehr etwas Gottgegebenes: Bauchgefühl und Menschenverstand.
Investoren verzichten mit ihrem langen Investitionshorizont auf die kurzfristige Verfügbarkeit des Geldes. Die heutzutage weit verbreitete Auffassung, man könne „mal eben das schnelle Geld machen“, ist falsch. Vielmehr geht es darum, für mehrere Generationen Vermögen aufzubauen.
Das Geld wird daher mit dem Ziel investiert, dieses für sich arbeiten zu lassen. In der Regel tut es dies einige Jahre, schließlich muss mit dem Produktivkapital ein realer (Sach)-Wert geschaffen werden, ehe es Erträge erzielt. Daher rechnen Investoren nicht damit, ihr investiertes Kapital vor Ende der Beteiligung zurückzuerhalten.
Die Welt der Investoren unterscheidet sich besonders in einer Sache von der Geldanlegerwelt: Im Ertrags- statt Zinsdenken. Zinsen gibt es schon lange nicht mehr – und doch sind viele Geldanleger trotz der historischen Niedrigzinsphase noch auf der verzweifelten Suche nach ihnen. Ein Zins ist nichts anderes als ein Entgelt, dass man von einem Schuldner für das Überlassen von Kapital erhält. Dadurch ist man allerdings kein Investor, sondern bestenfalls Kapitalverleiher an Institutionen, die es dann wiederum für sich selbst investieren.
Investoren denken in Erträgen. Sie investieren ihr Kapital, um dadurch einen realen (Sach)-Wert zu kreieren. Dieser schafft einen gewissen Cashflow, der in Form von Ausschüttungen an die Investoren zurückfließt. Sie beteiligen sich also selbst unmittelbar an unverzichtbaren Projekten, um ein möglichst hohes passives Einkommen zu generieren.
Die verbreitete Auffassung, vermögende Investoren würden mit zunehmendem Vermögen spendabler und nachlässiger bei ihren Investitionen werden, ist falsch. Im Gegenteil: Investoren, die mehrere Millionen oder Milliarden verwalten, würden unter keinen Umständen Investitionen tätigen, bei denen sie nicht nachvollziehen können, wohin ihr Geld fließt. Vielmehr möchten sie wissen, wie ihre Rendite entsteht und verzichten im Notfall auch auf den letzten Prozent, wenn sie dafür einen transparenten Überblick über das investierte Kapital bekommen.
Wem völlig egal ist, was mit dem investierten Kapital passiert, ist also kein Investor, sondern bestenfalls Geldanleger.
Für wen Ethik und Moral bei der Investitionsentscheidung irrelevant sind, der möge sich besser den großen gierigen Geldhaien anschließen. Wohlstand zu bilden heißt, dies nicht auf Kosten anderer zu tun. Es geht vielmehr darum, Wert für sich UND für möglichst viele Beteiligte zu schaffen. Das lässt einen nicht nur ruhig schlafen, sondern gibt auch Sicherheit. Je mehr Leute von einer Investition profitieren, desto mehr setzen sie sich auch für ihren Erfolg ein. Eigennützigkeit durch Uneigennützigkeit also. Ethische und moralische Beanstandungsfreiheit ist daher kein Renditekiller, sondern Investitionsgrundsatz.